Mittwoch, 19. November 2014

Ed Sheeran - Konzert - Berlin - 14.11.2014

Mein Besuch war nun vollständig angekommen. Die Weingläser wurden gefüllt. Die Likörgläser
zwischendurch von mir und Jürgen schon 3 mal geleert. Karo schüttete sich ihren Vanille-Likör in den frisch gebrühten Kaffee...
Der letzte Freitag war für mich nicht nur langersehnt, weil es endlich zum Ed Sheeran Konzert ging, sondern vor allem wegen meinen beiden Begleitpersonen, mit denen ich viel zu wenig Zeit verbringen kann.
Also: "Hoch die Tassen, Likör- und Weingläser! Und auf in die Max-Schmeling-Halle!"



Die Max-Schmeling-Halle betraten wir gerade rechtzeitig zum Auftritt der Vorband, von der ich gerade noch weiß, dass sie wie Passenger klang. Sie waren unwichtig, denn wir hatten mittlerweile größere Probleme. Karos Hunger, Jürgens Bierdurst und ach ja, ... die Tatsache, dass nur zwei von uns dreien für den Innenraum Karten hatten.
Vielleicht lag es am Wein, dem Likör, der Flasche to-go-Sekt, dem Bier oder allem zusammen, aber unsere Gehirne funktionierten komischerweise nicht mehr ganz so schnell. So brauchten wir annähernd 20 Minuten, um diese Knobelaufgabe zu lösen. Die Lösung, das zwei Personen mit zwei Tickets in den Innenraum reingehen, einer mit zwei Tickets wieder rausgeht, damit dann erneut zwei Personen mit zwei Tickets reingehen können, war dann allerdings doch zu einfach. Karten und Karteninhaber wurden beide am Einlass abgestempelt. Kurze Ernüchterung. Doch dann völlig unerwartet: the return of the Gehirn! Schnell den Stempel auf der Karte abrubbeln, Bier drüber kippen, Karte zerknüllen und Jürgen damit durch den Einlass schicken. Done!
Und dann ging auch schon das Licht aus und das Gekreische los...


Ed Sheeran eröffnete tatsächlich mit "I'm A Mess", einem Song, den wir alle drei unbedingt hören wollten. Mir war zu diesem Zeitpunkt offen gestanden nicht klar, dass es sich Eddy ohne Weiteres leisten kann, so einen Knaller gleich am Anfang rauszuhauen. Nachdem dann gleich darauf "Lego House" und "Don't" folgten, bekam ich den Mund endgültig nicht mehr zu.
Da stand ein unscheinbarer Mann in kariertem Hemd alleine auf der Bühne und unterhielt mit nicht mehr als einer Gitarre und einer Loop-Station 10.000 Menschen. Unfassbar!

Respektvoll lauschte das Publikum jedem gefühlvollem Song, und verfiel erst nach dem Lied wieder in euphorischen Applaus. Den Lautstärkeunterschied zwischen Song und Applaus habe ich noch nie so stark wahrgenommen. Gesungen wurde aber natürlich trotzdem. Eddys Fans folgten seiner Aufforderung, heute seine persönlichen Background-Vocals zu sein und erwiesen sich unabhängig von Alter oder Geschlecht als überaus textsicher.
Ein großes Wir-Gefühl machte sich breit, als zum wiederholten Mal ein Lichtermeer die Max-Schmeling-Halle flutete. Hier wurden Smartphones endlich einmal dazu verwendet Atmosphäre zu schaffen, anstatt sie durch etwaiges Konzert-Mitfilmen zu zerstören. Wer bei "I See Fire" oder "Thinking Out Loud" in dieser Szenerie dann keine Pipi in den Augen bekam, fühlte eigentlich schon lange nichts mehr.

Zusammenfassend gingen mir während des Konzerts abwechselnd nur zwei Gedanken durch den Kopf.
1. "Ach, wie schöööön." und
2. "Was für ein krasser M**herf*cker ist er eigentlich?"

Seine Musikalität stellte Ed "Hit-Machine" Sheeran nicht nur durch seine eigenen Songs unter Beweis. Zweimal baute er auch Hits anderer Künstler in seine Performance ein. Darunter - natürlich^^ - "Everybody (Backstreets Back)" von den Backstreet Boys.
Zum großen Finale gab's dann "You Need Me, I Don't Need You" in der Extended Version und den mit Pharrell Williams produzierten Hit "Sing".

Das Licht ging abrupt an und zerstörte unsere "Ed Sheeran"-Komfortzone schneller als uns lieb war. Wir fühlten uns allein gelassen. Wie drei noch nicht abgeholte Kinder im Ikea Smaland warteten wir noch ein Weilchen, bis die Gewissheit kam, dass er nicht nochmal singen würde.

Karo träumte in der folgenden Nacht schon mal von neuen Ed Sheeran Songs und in meinem Kopf dudelte am nächsten Morgen immer noch "Thinking Out Loud".
Wenn du mit deinen Freunden im selben Zimmer erwachst, alle haben ein breites Grinsen auf dem Gesicht und man erzählt sich gegenseitig noch vor dem Aufstehen, was für ein gutes Leben, man doch eigentlich hat,...

...dann hat Ed Sheeran seinen Job gemacht!

Wir kommen wieder Ed! <3

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