Donnerstag, 18. Juli 2013

Muse - Konzert - Berlin - 14.07.2013


Mir wird öfters mal nachgesagt, dass ich immer übertreibe. Wenn ich etwas super finde - und sei es nur eine gut funktionierende Nagelfeile - dann ist es immer sofort "Das BESTE". Das beste Stück Kuchen, das beste Spiel ever (!), die beste Party überhaupt,... und eben auch die beste Nagelfeile, die ich je benutzt habe.
Ich bin von Zeit zu Zeit halt einfach übertrieben begeisterungsfähig und das ist auch eigentlich, wie ich finde, eine sehr gute Eigenschaft. Das blöde ist nur, wenn immer alles "Das BESTE" ist, dann glaubt einem keiner mehr, wie toll etwas ist, wenn wirklich mal etwas total übertrieben atemberaubend außergewöhnlichen passiert ist.

Daher hier also mal ganz reflektiert und differenziert meine 6 Gründe dafür, warum ich dank Muse am Sonntag "Das wahrscheinlich BESTE" Konzert meines bisherigen Lebens erlebt habe.

1. Die Waldbühne
Was für eine Location! Ich habe meinen Handyakku schon vor der Vorband bis auf ein Minimum reduziert, da ich einfach nicht genügend Panorama-Bilder von der Waldbühne schießen konnte. Für mich war es das erste Mal so JWD, aber die Reise hat sich gelohnt.

2. Die Vorband
Biffy Clyro waren zugegebener Maßen der ausschlaggebende Punkt dafür, dass ich unbedingt zu diesem Muse Konzert wollte. Als deren Frontsänger Simon Neil meinen aktuellen Lieblingssong "Many Of Horror" sang, hätte ich eigentlich schon befriedigt nach Hause gehen können.
Wie lautete nochmal der treffende Kommentar, den ich neulich dazu gelesen hatte?
Achja: "Uterus Explosion!" -  Word.

3. Der Benefit-Aspekt
Niemals im Leben hätte ich mir die Karte für 76 Euro gekauft. Zum einen weil ich letzten Monat ganz schön knapp bei Kasse war und zum anderen, weil ich es einfach aus Prinzip eine Frechheit fand, so viel Geld für ein Rock-Konzert zu verlangen. Ich meine Hallo? Hackt's?
Ein Eventim-Gutschein als Geschenk zu meinem Geburtstag machte es dann aber doch möglich. Und ich bin so froh und so dankbar, dass ich dabei sein konnte! Ihr fleißigen Schenker wart alle in meinem Herzen mit dabei <3

4. Die Show
Beim ersten Knall war es eigentlich schon sicher: Diese 76 Euro sind es verdammt nochmal wert!
Um der Vielschichtigkeit und dem Tiefgang ihrer Songs gerecht zu werden, verließen sich Muse nicht nur auf die übliche Pyro-LED-Laser-Interaktion. In Video-Sequenzen wurden mehrfach Missstände in der Welt angeprangert. Oben drauf erweckten Schauspieler manche Liedzeilen zum Leben. Höhepunkt der Show war aber ein gigantischer Roboter, der sich während der Zugabenpause durch den Mittelgang der Waldbühne schob und dabei gewaltige Rauchwolken ins Publikum ausstieß.

5. Die Songauswahl
Die durch und durch bis auf den Punkt geplante Show unterstützte die Songauswahl perfekt. Mir persönlich hat wirklich kein Hit gefehlt. Altes sowie Neues war vertreten, wobei sich Muse zum größten Teil auf ihre ausgekoppelten Tracks besonnen. Insgesamt waren es 26 Songs. Mit dabei "Time Is Running Out", "Madness", "Plug In Baby" und natürlich "Supermassive Black Hole".

6. Das Publikum
Das ist wohl der wichtigste Punkt. Das Publikum war der Oberhammer!
Schon vor Beginn waren alle super gelaunt und sehr kommunikativ. Es kam einem vor, wie ein großes Barbecue zu dem jeder jeden mitbringen konnte. Als Muse dann endlich 3,5 Stunden nach Einlass die Bühne betraten war das Publikum sofort mit dabei. Es wurde gesungen, geschrien, gesprungen, gepogt, geklatscht und jeglicher Anweisung von Matthew Bellamy als geschlossener Publikums-Organismus Folge geleistet.
Als beim Finale dann wirklich alle ihre Arme zu "Starlight" nach oben rissen, schaute ich mich einfach nur um. Es war ein gigantisches Gefühl Teil dieses Spektakels zu sein.

Als ich auf dem Weg zur S-Bahn mit strahlendem Gesicht in die ganzen anderen strahlenden Gesichter blickte, da wusste ich: Das hier, ist so viel gewaltiger als "Das BESTE"!
Aber das glaubt mir ja eh keiner ... ;)

Eine Fotostrecke zum Muse-Konzert an der Waldbühne findet ihr auf regioactive.

1 Kommentar:

  1. Wow, ich empfand Muse schon immer als gut aber hab noch nicht mit dem Gedanken gespielt sie live anzusehen. Nach dieser Kritik muss ich mir das allerdings nochmal überlegen...

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